Die ärztliche Hilfe ist für Flüchtlinge unverzichtbar, weil sie aufgrund der Strapazen, der mangelnden Hygiene und der Unterversorgung mit Lebensmitteln während ihrer Flucht sehr anfällig für Krankheiten sind. Kleinkinder werden in den meisten Flüchtlingslagern gleich nach Ankunft gegen die typischen Infektionskrankheiten wie Masern, Kinderlähmung, Tetanus und Tuberkulose geimpft.
In den großen Flüchtlingslagern stehen oft nur zwei Ärzte und wenige Krankenschwestern für die medizinische Versorgung von zehntausenden Menschen zur Verfügung, weshalb die Flüchtlinge unbedingt auf die Unterstützung von freiwilligen Helfern angewiesen sind.
Die katastrophale medizinische Versorgung vieler Vertriebener wird an dem Beispiel eines Flüchtlingslagers bei Matala in Angola klar. Das Lager kann erst nach fünfstündiger Autofahrt unter schwierigsten Straßenbedingungen erreicht werden und die Fahrt in das Lager ist lebensgefährlich, da nach dem mehrjährigen Bürgerkrieg in Angola das Land mit Minen übersät ist. Jeder der freiwilligen Ärzte, die auch aus Europa nach Angola reisen, behandelt täglich bis zu 100 Flüchtlinge. Die meisten Menschen leiden unter Wurmerkrankungen, Durchfall, Tuberkulose, Infektionen der Bronchien, Krätze oder anderen bakteriellen Hautinfektionen, Mangelerkrankungen aufgrund der Unterversorgung mit Eisen und Vitaminen, Malaria, Dengue-Fieber und anderen Tropenkrankheiten.
Medikamente sind in diesen Flüchtlingslagern Mangelware, da sie die Flüchtlinge aufgrund der politischen Unruhen und der zerstörten Infrastruktur nicht erreichen. Weil nur ein geringer Anteil der benötigten Medikamente durch Spenden bereitgestellt wird, müssen viele erkrankte Flüchtlinge ihre Medikamente selbst bezahlen. Die wenigsten können sich die lebensnotwendige Arznei leisten, daher wird ihnen die optimale medizinische Behandlung verwehrt.
Auch lebenswichtige Operationen können in vielen, meist notdürftig errichteten Flüchtlingslagern nicht durchgeführt werden, weil die dafür notwendigen Ärzte, Medikamente und medizinischen Geräte fehlen. Außerdem bereitet die mangelnde Hygiene Probleme.
In den Flüchtlingslagern sterben zu viele Menschen, deren Leben mit einem Ausbau der medizinischen Hilfe hätte gerettet werden können. Deshalb sind wir gefragt, da wir mit unseren Spenden den vielen Millionen Vertrieben helfen können.
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