Wenn wir unvorstellbare Kinderarmut und Ausbeutung von minderjährigen Arbeitskräften kennen lernen wollen, brauchen wir nur nach Indien zu blicken. Lassen wir uns nicht vom Schein eines aufstrebenden, ökonomisch boomenden Landes blenden, sondern nehmen wir die Menschen in Indien wahr, die auf der Schattenseite leben, die vom Wohlstand nur träumen können. Und das sind leider viel zu viele.
Lernen wir Kinder kennen, die in bitterster Armut leben. Da sind z.B. Mandor, sieben Jahre alt und seine Schwester Asha, dreizehn Jahre alt. Ihre Eltern sind vom Land in die Achtmillionenstadt Kalkutta geflüchtet, in der Hoffnung, hier ein besseres Auskommen zu haben. Aber stattdessen fristen sie ihr Dasein in einem der vielen Slums, in einer armseligen Hütte von 30 qm, ohne Fenster, ohne Kochgelegenheit und natürlich auch ohne sanitäre Anlagen. Für diese Unterkunft müssen sie auch noch Miete zahlen. Mandor arbeitet als Schuhputzer im Zentrum der Stadt, erhält wenige Rupien für seine Arbeit. Aber er ist gezwungen, seine Eltern zu unterstützen.